Wallfahren ist auch in unserer Pfarre keine Erfindung des 21. Jahrhunderts, sondern war auch schon in früheren Zeiten üblich. Vermutlich waren damals schon die Wallfahrer mangels anderer Möglichkeiten eher zu Fuß, oder mit Pferdefuhrwerken, unterwegs, bevor dann die Wallfahrten mit dem Autobus oder mit dem eigenen PKW begonnen haben.
Auch aus unserer Pfarre gibt es Bilddokumente, die regelmäßige Wallfahrten sogar noch vor dem 2. Weltkrieg, aber auch schon bald danach, etwa ab den 50er Jahren bezeugen (Chronik 750 Jahre Steinbrunn)
Als gegen Ende der 70er Jahre die Fußwallfahrten begannen, schlossen sich immer wieder Pilger unserer Pfarre bei anderen Gruppen an, um zu Fuß nach Mariazell zu pilgern. Daher entstand die Idee, eine eigene Gruppe zu gründen. 1984 machte sich daher eine Gruppe von 15 Personen das (vermutlich) erste Mal nach dem Weltkrieg auf den Weg nach Mariazell. Dabei waren neun aus der Pfarre und sechs Gäste aus umliegenden Pfarren.
Das erste Mal bleibt natürlich in Erinnerung. Dennoch war diese erste Fußwallfahrt damals etwas Besonderes, weil der damalige Bischof unserer Diözese, DDr. Stefan László, auf seiner Fahrt zur Kroatenwallfahrt anhielt, um uns Wallfahrer, als wir nach dem Anstieg auf den Kreuzberg beim Luckerten Kreuz die letzte Rast machten, zu begrüßen und zu segnen. Nach ein paar freundlichen Worten entschied sich der Bischof, mit uns die letzten zwei Kilometer mitzugehen und hat dann persönlich unseren Einzug in die Basilika geleitet. Das war wohl ein perfekter Beginn für eine Fußwallfahrt aus unserer Pfarre und zugleich ein Auftrag, diese auch fortzusetzen.
Am Anfang war unsere Fußwallfahrt begleitet von Gebeten und Gesängen, aber schon seit über 25 Jahren wird sie daneben auch mit Meditationen gefüllt, damit die Teilnehmer sich auch vertiefend mit der Fußwallfahrt auseinandersetzen können. Dabei haben wir uns am Weg mit der Wallfahrt an sich, über die Gottesmutter als Wegweiserin und Fürsprecherin mit vielen Aspekten unseres Glaubens und den Eigenschaften der Gottesmutter auseinandergesetzt, um über die Magna Mater eine neue Nähe zu unserem Glauben zu finden.
Mittlerweile ist die Fußwallfahrt aus unserer Pfarre zur Tradition geworden, die seit 1984 ununterbrochen, das heißt auch in den Pandemiezeiten, durchgeführt wurde. Das heißt, dass ausgerechnet im heurigen Jubiläumsjahr der Kroatenwallfahrt auch wir unsere 40. Jubiläumswallfahrt durchführen werden. Von den 15 Teilnehmern im Anfangsjahr ist die Gruppe heuer auf über 40 Teilnehmer angewachsen, obwohl viele, die regelmäßig dabei sind, heuer aus Termingründen gar nicht mitgehen können. Besonders erfreulich ist, dass die Fußwallfahrt aus unserer Pfarre von jungen Pilgern bereichert wird, von Kindern über Jugendliche, die tapfer den langen Weg auf sich nehmen.
Wir hoffen, dass die Fußwallfahrt aus unserer Pfarre auch künftig weitergeführt werden kann. Über die Fürsprache der Gottesmutter kann uns das mit Hilfe Gottes gelingen!
Fotos: Dr. Gerhard Mitrovits