Am 16. und 17. September 2023 füllte sich die Basilika von Loretto mit kroatischen Wallfahrern aus drei Ländern, aus Österreich, der Slowakei und Ungarn. Das Wetter war allen gnädig, die den schwierigeren Weg wählten und zu Fuß zum Heiligtum der Schmerzhaften Muttergottes pilgerten, um die himmlische Mutter zu ehren.
Die Festmesse um 19:00 Uhr feierte der Eisenstädter Bischof Msgr. Ägidius Zsifkovics umgeben von Priestern seiner Diözese. Zu Beginn der Messfeier wurden die Pilger vom Hausherrn und Rektor der Basilika und der Wallfahrten in Loretto, P. Stefan Vukits OMV, begrüßt. Die hl. Messe wurde von der Tamburizzagruppe und Sängern aus Wulkaprodersdorf zusammen mit dem Kantor Christian Szivatz musikalisch umrahmt. Wie zu Beginn der Messfeier der Bischof anmerkte, kam keiner von uns mit leeren Händen. Wir alle, die kamen, hatten etwas, um es vor die Mutter Gottes zu legen: Glück und Freude, Trauer, Schmerz und Sorgen.
Die Predigt des Eisenstädter Bischofs war sehr interessant und bezog sich auf die längst vergangene Geschichte, von der man aber sagen kann, dass vieles davon noch in unserer modernen Welt Gültigkeit hat. Er sprach über den heiligen Bischof und Kirchenlehrer Gregor von Nyssa. Er wirkte im 4. Jahrhundert und wollte Menschen in Bedrängnis, Vertreibung und Not helfen. Sein Bespiel ist auch für uns moderne Christen immer noch gültig und wichtig: „Vergiss das Ziel nicht! Verlasse nicht deinen Weg! Verliere nicht den Willen und Mut!“ Wie einfach diese Sätze auch sind, sie enthalten auch heute im 21. Jahrhundert noch viel Wahres. Der Bischof von Eisenstadt dankte allen, die sich in der Familie, im Dorf, in der Pfarre, bei der Arbeit und natürlich in der Gesellschaft für das oben Genannte einsetzen. In seiner Predigt forderte Bischof Zsifkovics alle Pilger auf, diese drei Ratschläge in ihrem Leben umzusetzen. Die Heilige Jungfrau Maria wusste um das Ziel, sie verließ nicht den Weg, auch nicht in Leid und Kreuz und verlor nicht ihren Willen und den Mut. Ihr Leben möge uns Wegweiser sein, damit wir genug Kraft haben, unserem Weg zu folgen, fest an unserem Ziel festzuhalten und mutig und mit gutem Willen durch das Leben zu gehen. Deshalb verehren wir unsere Himmlische Mutter und bitten um ihre Fürsprache.
Nach der bewegenden Predigt und der Messfeier begann die Lichterprozession mit der Statue der Heiligen Jungfrau Maria von Loretto. Die Ortsmitte von Loretto verwandelte sich in einen Strom von Menschen, deren Stimmen den gesamten Ort erfüllten. Am Ende der langen Prozession war der Platz vor der Basilika gefüllt und nach einem gemeinsamen Gebet und dem bekannten Lied „Rajska Diva“ endete der erste Tag der Wallfahrt im Heiligtum der Muttergottes von Loretto.
Der Sonntag begann mit einer Frühmesse um 8:00 Uhr, die von P. Stefan Vukits OMV gehalten wurde. Um 10:00 Uhr hatten die Pilger ebenfalls Gelegenheit, an der Hl. Messe teilzunehmen, und um 14:00 Uhr endete die Wallfahrt der Burgenlandkroaten mit der Andacht.
Fotos: Dr. Krisztina Glavanics und P. Stefan Vukits OMV