Kirche ist mehr als "sitzen und zuhören"
Die „tätige Teilnahme“ (lateinisch: Participatio actuosa) ist eines der Grundprinzipien der katholischen liturgischen Bewegung des 20. Jahrhunderts. Die Konzilsväter des Zweiten Vatikanischen Konzils haben sich dieses Grundprinzip zu eigen gemacht und damit den Weg eröffnet für vielfältige Dienste in der Gestaltung kirchlicher Gottesdienste.
60 Jahre später erscheint manches wie selbstverständlich – daher tut es gut sich immer wieder zu vergegenwärtigen, welche praktischen Auswirkungen namentlich die Liturgiekonstitution von 1963 gezeitigt hat.
Zwei Zitate aus der Konstitution über die heilige Liturgie „Sacrosanctum Concilium“ sprechen eine deutliche Sprache:
14. Die Mutter Kirche wünscht sehr, alle Gläubigen möchten zu der vollen, bewußten und tätigen Teilnahme an den liturgischen Feiern geführt werden, wie sie das Wesen der Liturgie selbst verlangt und zu der das christliche Volk, "das auserwählte Geschlecht, das königliche Priestertum, der heilige Stamm, das Eigentumsvolk" (1 Petr 2,9; vgl. 2,4-5) kraft der Taufe berechtigt und verpflichtet ist. Diese volle und tätige Teilnahme des ganzen Volkes ist bei der Erneuerung und Förderung der heiligen Liturgie aufs stärkste zu beachten, ist sie doch die erste und unentbehrliche Quelle, aus der die Christen wahrhaft christlichen Geist schöpfen sollen.
26. Die liturgischen Handlungen sind nicht privater Natur, sondern Feiern der Kirche, die das "Sakrament der Einheit" ist; sie ist nämlich das heilige Volk, geeint und geordnet unter den Bischöfen. Daher gehen diese Feiern den ganzen mystischen Leib der Kirche an, machen ihn sichtbar und wirken auf ihn ein; seine einzelnen Glieder aber kommen mit ihnen in verschiedener Weise in Berührung je nach der Verschiedenheit von Stand, Aufgabe und tätiger Teilnahme.
Auf diesem Hintergrund bemühen auch wir uns seitens der Diözese Eisenstadt, Menschen in den Pfarren zu qualifizieren für den liturgischen Dienst als Kommunionhelferin / als Kommunionhelfer bzw. Leiterin / Leiter von Wortgottesfeiern.