800 Jahre Weihnachtskrippe
Apostolisches Schreiben "Admirabile signum"
von Papst Franziskus über die Bedeutung und den Wert der Weihnachtskrippe
Anlässlich des 800jährigen Jubiläums der Weihnachtskrippe, möchten wir einladen, die verschiedenen Darstellungen der Geburt Jesu heuer in besonderer Weise in den Fokus zu nehmen.
Im Folgenden finden Sie einige Anregungen für die Pfarre.
Krippenpfad
Sie können in Ihrer Pfarre die Einladung aussprechen, Krippen ins Fenster zu stellen oder in den Vorgarten. Kinder können eine Krippe aus Scherenschnitt gestalten oder "ihre Krippe" malen.
Auf Spaziergängen können die Menschen dann die vielen verschiedenen Darstellungen der Geburt Jesu entdecken.
Im Pfarrblatt oder auf der Homepage wäre dann die Möglichkeit eine Collage der Krippen abzubilden und so die Vielfalt der persönlichen Begegnungen mit der Hl. Familie zum Ausdruck zu bringen.
"Krippen schauen"
Besuchen Sie (gemeinsam) die öffentlichen Krippen und die Krippen in den Kirchen von anderen Orten.
Laden Sie sich gegenseitig zum "Krippen schauen" ein und wünschen einander den Weihnachtsfrieden.
Krippenwanderung
Sie können zu einer gemeinsamen "Wanderung" im Seelsorgeraum einladen und so die Krippen in den umliegenden Ortschaften besuchen.
Beten wir gemeinsam für den Frieden auf Erden und suchen wir das Verbindende in der Geburt Jesu.
Die folgenden Texte können bei einer Krippenandacht am Heiligen Abend verwendet werden oder ebenso als Impulse auf einer Krippenwanderung, beim "Krippen schauen" oder auf dem Krippenpfad gelesen werden.
Ein Wort zu Beginn
Es ist so weit. Jesus ist geboren.
Wir sind auf dem Weg zur Krippe, die uns in vielen Darstellungen die Geburt Jesu und den Weg dorthin verlebendigen möchte.
Wir holen die Worte aus der Schrift und stellen sie in Bildern und Figuren dar.
Beginnen wir gemeinsam mit dem Zeichen, das uns an der dreifaltigen Liebe Gottes teilhaben lässt.
Kreuzzeichen
+ Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Besinnung
Jesus will zu uns kommen als Kind in der Krippe.
Aber sind wir selbst auch offen für das Kommen Jesu?
Wir wollen still werden und beten:
Gott, oft sind unsere Augen verschlossen.
Öffne unsere Augen, dass wir dein Licht sehen.
Kyrie eleison.
Gott, oft sind unsere Ohren verschlossen.
Öffne unsere Ohren, dass wir deine frohe Botschaft hören.
Christe eleison.
Gott, oft ist unser Mund verschlossen.
Öffne unseren Mund, damit wir anderen von dir erzählen.
Kyrie eleison.
Öffne vor allem unser Herz, dass wir dich einlassen. Öffne unser Herz, dass wir wirklich Weihnachten feiern können.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.
Krippenspiel
In diesem Krippenspiel erzählt uns der Hl. Franziskus, wie er die Geburt Jesu gesehen hat.
Franziskus
Ich bin Franziskus.
Du wirst dich vielleicht jetzt fragen, was ich heute – am Heiligen Abend – hier in der Kirche mache – mein Gedenktag ist ja am 4. Oktober, dem Welttierschutztag.
Aber ich habe ganz viel mit dem heutigen Fest zu tun.
Das will ich euch jetzt erzählen:
Ich habe in Italien im Mittelalter gelebt, in der Zeit der Ritter und Burgen. Damals hat es auch viele Kriege und Seuchen gegeben. Viele Menschen waren sehr arm. Ich wollte so leben wie Jesus und die Apostel: ganz einfach und arm, in der Natur.
Ich verstand nicht, warum sich die Menschen immer streiten müssen, daher reiste ich ins Heilige Land, wo damals die Ritter gegeneinander kämpften. Dort habe ich auch die Orte besucht, wo Jesus gelebt hat. Besonders die Kirche über der Grotte, wo Jesus geboren worden war in Bethlehem, hat mich beeindruckt.
Wie ich dann wieder in meiner Heimat war, wollte ich meinen Freunden von Weihnachten erzählen.
Das war genau heute vor 800 Jahren!
Wie war das damals in Bethlehem, als Jesus auf die Welt kam?
Wie kann man sich diese Geburt Jesu im Stall vorstellen?
Die einfachen Leute meiner Heimat konnten ja nicht lesen und hatten keine Ahnung von der Bibel.
Deshalb habe ich meine Freunde angesprochen, ob sie bei einem kleinen Krippenspiel am Heiligen Abend mitmachen wollten.
Da gab es verschiedene Rollen, wie die Hirten ...
1. Hirte
Beim Schafehüten ist eigentlich jeden Tag das Gleiche zu tun. Es ist viel zu tun, aber halt nicht viel Neues. Aber heute ist was anders.
2. Hirte
Die Schafe sind anders heute, so als wären sie unruhig und aufgeregt.
3. Hirte
Da! Was ist das? Ist das ein Engel? Er sagt, es sei was Großartiges geschehen, der Retter ist geboren.
Engel
Ja, ich bin wirklich ein Engel und es sind auch noch andere meiner Freunde mitgekommen. Wir wollen den Menschen verkünden, dass in einem Stall in Betlehem der Retter, Jesus, geboren wird; er will den Menschen den Frieden bringen.
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden!
Gloria, gloria, gloria!
4. Hirte
Schnell packen wir alles zusammen und die Schafe folgen uns. Was wird uns erwarten? Was soll das alles bedeuten?
Franziskus
Und dann sind da noch die wichtigsten Personen.
Maria und Josef.
Die waren schon lange unterwegs von Nazareth in den Heimatort Josefs.
Maria war schon knapp vor der Geburt, für sie war alles schon sehr beschwerlich. Und dann waren noch alle Herbergen und Wirtshäuser voll in Betlehem.
Hören wir uns die Herbergsuche in einem Lied an.
Franziskus
So haben wir das nachgespielt, damals vor genau 800 Jahren im Wald nahe meiner Heimatstadt Assisi. Bis heute machen das die Menschen und sie stellen auch nachgebaute Krippen in ihren Kirchen und Häusern auf, um an die Geburt Jesu zu erinnern.
Lesen wir nun, wie es in der Bibel geschrieben steht.
Weihnachtsevangelium
Lukas 2,1-14
Es geschah aber in jenen Tagen, dass Kaiser Augústus den Befehl erließ, den ganzen Erdkreis in Steuerlisten einzutragen.
Diese Aufzeichnung war die erste; damals war Quirínius Statthalter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen.
So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Es geschah, als sie dort waren, da erfüllten sich die Tage, dass sie gebären sollte, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen.
Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.
In dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat ein Engel des Herrn zu ihnen und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie und sie fürchteten sich sehr. Der Engel sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll:
Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen:
Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.
Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte
und sprach:
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens.
Friedensgruß und Friedenslicht
Als Jesus geboren wurde, verkündeten Engel den Frieden auf Erden.
In der Nacht ist den Hirten ein Licht erschienen, das ihnen Orientierung und Hoffnung gegeben hat.
Wünschen auch wir einander den Frieden.
Das Friedenslicht von Bethlehem kann an dieser Stelle hereingetragen bzw. verteilt werden.
Fürbitten
Gott schenkt uns durch seine Geburt immer wieder Hoffnung, Licht und Wärme. Er hat sich ganz klein gemacht und ist als Kind zur Welt gekommen. Zu ihm rufen wir.
- Wir beten für alle Kinder, die in dieser Nacht geboren werden.
- Wir beten für alle unsere Familien, dass sie in Frieden und Freude dieses Fest feiern können.
- Wir beten für alle Kinder der Welt, dass sie einen Ort finden, an dem sie gewollt und geliebt werden.
- Wir beten für unsere Welt, dass sie Frieden findet.
- Wir beten für uns selbst, dass wir immer Freunde von Jesus bleiben.
Vater unser
Alle unsere Bitten, alle unsere Wünsche für diese heiligen Tage fassen wir im Gebet zusammen, das Jesus uns selbst gelehrt hat.
Segensgebet
Barmherzige Gott, mit dem Kommen deines Sohnes
schaffst du immer wieder aufs Neue einen neuen Anfang –
mit der Liebe, mit der Hoffnung und mit dem Frieden.
Einen kleinen Anfang, der sich ausbreiten soll über die ganze Erde,
von Mensch zu Mensch, von Generation zu Generation, von Land zu Land.
Du segnest uns und heiligst uns durch das Licht deiner Gnade.
Du machst uns standhaft im Glauben, froh in der Hoffnung und aufmerksam in Werken der Liebe.
Du schenkst uns heute und in den kommenden Tagen die Liebe, die Freude und die Kraft,
die Botschaft der Geburt Jesu Christi auszubreiten.
Dazu segne uns der dreieinige Gott,
+ der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Sendung
Gehen wir hin, in seinem Frieden!
Dank sei Gott, dem Herrn!
Das Friedenslicht von Betlehem soll uns in den Weihnachtsfeiertagen Licht und Frieden in die Familien bringen. Vielleicht kann man es auch jemandem bringen, der krank ist und sich darüber freuen würde.
© Text: Jutta Pramhofer-Marchhart, Pfarre Neudörfl