Vierter Adventsonntag
Gott ist mit uns
Schriftstellen
Jesaja 7, 14
Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau hat empfangen, sie gebiert einen Sohn und wird ihm den Namen Immanuel geben.
Römerbrief 1, 3f
…das Evangelium von seinem Sohn, der dem Fleisch nach geboren ist als Nachkomme Davids, der dem Geist der Heiligkeit nach eingesetzt ist als Sohn Gottes in Macht seit der Auferstehung von den Toten
Matthäusevanglium 1, 20
… da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen
Impuls
Wie ein Traum…
Gott wird Mensch, von einer menschlichen Mutter geboren.
Man kann das als Märchen abtun. Als Mythos.
Und doch gibt es historische Spuren. Das Bild von der Geburtsgrotte in Betlehem ist, wenn schon kein Beweis im wissenschaftlichen Sinne, so doch jedenfalls ein Zeugnis jahrhundertealter geistlicher Tradition des Pilgerns an heilige Stätte.
Wie ist das mit dem Zeichen vom Herrn?
Oder mit dem Begriff des „Wunders“?
Ein Wunder muss überhaupt nicht „spektakulär“ sein.
Täglich geschehen unzählige Wunder im Kleinen:
Dass die Pflanzen aus dem Sonnenlicht Sauerstoff assimilieren;
dass mein Herz schlägt, ohne dass ich ständig daran denken muss;
dass einander völlig unbekannte Menschen in einem wortlosen Blick Verständnis füreinander entwickeln;
dass die Sonne am Morgen nach einer am Bett des kranken Kindes durchwachten Nacht doch wieder aufgeht und die Kraft der Hoffnung aufbricht; …
Wunder muss man entdecken und wahrnehmen.
Sie sind offensichtlich – und doch unaufdringlich. So leicht kann man eines übersehen…
Um ein Wunder wahrnehmen zu können, muss man auch gewisse Voraussetzungen mitbringen:
Die Eingeborenen auf dem Erfahrungsstand der „Steinzeit“ wunderten sich überhaupt nicht über ein Flugzeug – es war schlichtweg nichts, was sie irgendwie ihrer Erfahrungswelt zuordnen konnten. Deshalb waren sie nicht verwundert.
Wo könnte MIR heute ein Wunder begegnen?
Jede echte Begegnung von Mensch zu Mensch ist immer ein kleines Wunder.
Da ist der Schritt hin zur Begegnung von Mensch zu Gott gar nicht mehr so weit hergeholt. Denn Gott kommt uns entgegen, weil er Mensch wird. ER nimmt unsere Voraussetzungen an, um uns begegnen zu können.
Vielleicht begegnet er dir ja genau dann, wenn du es am wenigsten erwartest.
© nikfai