Hl. Blasius - Heilung an Körper und Seele
Feier und Segen am Gedenktag des Hl. Blasius
Gebet
Am Fest des Hl. Blasius steht unsere Sehnsucht
nach Gesundheit und Heil im Mittelpunkt.
Wir danken dir, dass uns durch deinen Sohn Jesus Christus
die Hoffnung und das Heil nahe gekommen sind.
Lass uns und die ganze Welt in dieser Hoffnung aufleben
und begleite uns und unser Tun mit deinem Segen.
Heilender Gott,
schenke mir und allen Menschen, die es brauchen, Gesundheit und Heil.
Segne uns auf die Fürsprache des heiligen Blasius.
+ Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes.
Amen.
zum Hl. Blasius
Der Hl. Blasius wird mit dem Bischof von Sebaste (Armenien) identifiziert, der im 4. Jh. als Märtyrer hingerichtet wurde, weil er sich weigerte, römische Götterbilder anzubeten. Während seiner Inhaftierung im Kerker – so eine der Legenden – kam eine Mutter mit ihrem Sohn zu ihm. Dieser hatte eine Gräte verschluckt und drohte zu ersticken. Blasius, der im Grundberuf Arzt war, konnte den Jungen retten.
Tradition – Brauchtum – Deutung
Der Gedenktag des Hl. Blasius ist am 3. Februar. Dieses Datum markiert in unseren Breiten jene Zeit, in der sich einerseits Erkältungskrankheiten häufen und andererseits der Winter bereits an Kraft verliert. Ab dem 16. Jh. hat sich der Brauch entwickelt, im Rahmen des Gottesdienstes den Segen des Hl. Blasius zu erbitten: Um Gesundheit und um Schutz vor Halskrankheiten.
Trotz unserer medizinischen Möglichkeiten, Halsbeschwerden und viele andere Krankheiten gezielt zu kurieren, erfreut sich das beinahe magisch anmutende Ritual – zwei gekreuzte Kerzen werden vor den Hals gehalten, während die Segensformel gesprochen wird – nach wie vor großer Beliebtheit.
Die Menschen ahnen und wissen immer schon, dass Gesundheit mehr ist als das Fehlen oder das Beseitigen körperlicher Beschwerden: Es geht auch um die Heilung der Seele, um das Leben, die Lebendigkeit. Und wem es gelingt, mit sich im Einklang zu sein und zu bleiben, kann trotz körperlicher Gebrechen oder Einschränkungen diese Lebendigkeit empfinden.
Im Hebräischen, der Sprache der Bibel des Alten Testaments, wird das Wort für Hals und Kehle (Nefesch) gleichermaßen verwendet, wenn es um Atem, Lebenshauch, Seele, Lebenskraft geht. Darin spiegelt sich die Erfahrung wider, dass es mit dem Leben sehr schnell vorbei ist, wenn die Atemluft nicht durch die Kehle strömen kann. Vielmehr ist es jedem Atemzug zu verdanken, dass wir leben und aufleben können – mit Leib und Seele.
Auch in unserer Sprache finden sich Ausdrücke, die auf diese Zusammenhänge verweisen: Mein Hals war wie zugeschnürt. Das hängt mir zum Hals heraus. Er/Sie kann den Hals nicht voll genug kriegen. Hals über Kopf davonlaufen. Da bleibt einem ja die Luft weg.
Und nicht zuletzt kommen aus dem Hals auch unsere Worte – die guten wie die zerstörerischen. Daher gilt der Heilige auch als Schutzpatron gegen verletzende Worte, die nicht nur den/die Angesprochene*n beleidigen, sondern auch der eigenen Seele Schaden zufügen.
© Christine Drexler, Diözese Innsbruck