Erntedank
Erntedank will zum Nachdenken anregen – über Vieles, das wir Tag für Tag selbstverständlich konsumieren.
Nach dem Einbringen der Ernte haben Menschen auf unterschiedliche Weise ihren Göttern oder ihrem Gott die Gaben dargebracht und gefeiert. In der jüdischen Tradition finden wir zwei Feste:
Das Laubhüttenfest – SUKKOT
hatte auch den Erntedank zum Inhalt. Es gilt dem Dank für die Weinernte, sowie der Erinnerung an die Wüstenwanderung des Volkes Israel (Lev 23,34-36.39-43).
Das Wochenfest – SCHAWUOT
50 Tage nach Pessach, war im biblischen Israel das Fest der Darbringung der Kornernte (Lev 23,15-21; Deut 16,9-11). Heute ist es das Fest der Offenbarung Gottes am Sinai (Ex 19 - 20).
Das Erntedankfest
wie wir es heute kennen ist erst in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts aufgekommen. Obwohl es als Ideenfest keinen festen Platz im Kirchenjahr hat, ist es nicht mehr aus dem Jahreskreis wegzudenken. Zum Erntedankfest gehören die Erntekrone und der mit Feldfrüchten geschmückte Altarraum. In einer Zeit der Globalisierung, der Mechanisierung der Landwirtschaft und der Verfügbarkeit aller Früchte – ohne Rücksicht auf die Jahreszeit – besteht die Gefahr, dass das Erntedankfest zu einem Fest ohne Inhalt, mit einer nostalgischen Schale wird, sofern sich der Dank nur auf die Feldfrüchte beschränkt.
Zu danken gilt es heute auch dem Ertrag aller Arbeit.