Petrus und Paulus - 29. Juni
Schriftstelle
Apostelgeschichte 15,6-12
Die Apostel und die Ältesten traten zusammen, um die Frage zu prüfen. Als ein heftiger Streit entstand, erhob sich Petrus und sagte zu ihnen: Brüder, wie ihr wisst, hat Gott schon längst hier bei euch die Entscheidung getroffen, dass die Heiden durch meinen Mund das Wort des Evangeliums hören und zum Glauben gelangen sollen. Und Gott, der die Herzen kennt, hat dies bestätigt, indem er ihnen ebenso wie uns den Heiligen Geist gab. Er machte keinerlei Unterschied zwischen uns und ihnen; denn er hat ihre Herzen durch den Glauben gereinigt. Warum stellt ihr also jetzt Gott auf die Probe und legt den Jüngern ein Joch auf den Nacken, das weder unsere Väter noch wir tragen konnten? Wir glauben im Gegenteil, durch die Gnade Jesu, des Herrn, gerettet zu werden, auf die gleiche Weise wie jene. Da schwieg die ganze Versammlung. Und sie hörten Barnabas und Paulus zu, wie sie erzählten, welch große Zeichen und Wunder Gott durch sie unter den Heiden getan hatte.
Impuls
Unterschiedlicher geht's nicht:
Ein Fischer aus Galiläa, der sich als Jünger Jesu nicht immer auszeichnet
(und einmal seinen Herrn sogar verrät),
der aber dennoch von Jesus eine ganz besondere Berufung erhält,
die sich nach dem Pfingstereignis auch erfüllt;
und ein hochgebildeter Jude,
der als Christenverfolger agiert und nach einem
im wahrsten Sinne des Wortes umwerfenden Ereignis voll und ganz
zum Gekreuzigten und Auferstandenen steht.
Als beide gemeinsam mit den anderen Aposteln darüber streiten,
ob man vorher Jude sein müsste,
um danach Christ werden zu können,
entscheiden sie auf einem Konzil gemeinsam
in einem mehr als weitsichtigen Dialog zum Wohl der Kirche
und im Geiste Gottes -
und zeigen damit auch vor,
wie die Leitung der Gemeinschaft der Glaubenden
glückliche und richtige Entscheidungen treffen kann.
Am Ende eint sie beide das Martyrium in Rom,
am 29. Juni wird das Hochfest dieser beiden Apostelfürsten gefeiert.
© Robert Ganser