gehören heißt nicht besitzen
Wenn der Hirte auf die Schafe hört ... Gedanken zum 4. Ostersonntag
"Gehören" ist eine innige Beziehung
Schriftwort
In jener Zeit sprach Jesus:
Ich bin der gute Hirt.
Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe.
Der bezahlte Knecht aber, der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen, lässt die Schafe im Stich und flieht; und der Wolf reißt sie und zerstreut sie.
Er flieht, weil er nur ein bezahlter Knecht ist und ihm an den Schafen nichts liegt.
Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe.Johannes 10,11-15
Impuls
Wenn hier vom Hirten und den Schafen,
den Knechten und den Wölfen die Rede ist,
gerät man schnell in ein
Schwarzweißdenken.
Wer ist gut?
Was ist böse?
Wer folgt wem nach?
Wer gehört wem?
Letzlich geht es aber,
schlicht und einfach,
um Beziehungen -
innige Beziehungen.
"Gehören" heißt nicht "besitzen".
Viel mehr hat es etwas mit
Gehör finden zu tun -
aufeinander zu hören,
einander zu vertrauen.
Dann,
kennt man sich "an der Stimme".
Viele unserer Beziehungen sind davon geprägt,
einander vereinnahmen zu wollen,
besitzen zu wollen,
vielleicht sogar auszunutzen.
Oft geschieht dies unbewusst,
weil an das Gegenüber Erwartungen gestellt werden,
die gar nicht erfüllt werden können.
Jesus geht ganz auf die Menschen ein -
kennt die Menschen,
hört auf die Menschen -
deshalb findet er Gehör.
Wir gehören einander,
weil wir uns an der Stimme erkennen -
der inneren Stilmme,
einer innigen Beziehung.
© chrisgarz