Gottesdienst und Menschendienst
Schatz in zerbrechlichen Gefäßen
Gedanken zum 9. Sonntag B II, 02.06.2024
Schriftworte
Gedenke, dass du Sklave warst im Land Ägypten und dass dich der Herr, dein Gott, mit starker Hand und ausgestrecktem Arm von dort herausgeführt hat. Darum hat es dir der Herr, dein Gott, geboten, den Sabbat zu begehen.
Deuteronomium 5, 15
Diesen Schatz tragen wir in zerbrechlichen Gefäßen; so wird deutlich, dass das Übermaß der Kraft von Gott und nicht von uns kommt.
2. Korintherbrief 4, 7
Was ist am Sabbat erlaubt – Gutes zu tun oder Böses, ein Leben zu retten oder es zu vernichten?
Markus 3, 4
Impuls
Feiertage, Freizeiten, Feste, Rituale, Bräuche.
Inseln im breiten Strom des Arbeitens, Strebens und Handelns. Oasen in der Wüste des Alltags. Aufgetragen, um dem Leben Formung und Prägung zu geben.
„Der Mensch lebt nicht nur vom Brot allein.“
Zweierlei darf jedoch nicht vergessen werden.
Es geht um den Menschen. Immer. Um sein Wohlergehen.
Das Leben kann ersticken in einer unbarmherzigen Erfüllung von Riten und Bestimmungen.
„Heiligkeit“ darf nicht zum Schlag-Wort werden!
Es geht um den Menschen.
Nicht „Maschinen“ halten den Kult am Laufen. Sondern Menschen aus Fleisch und Blut lassen sich in Dienst nehmen für den „Gottesdienst“, der zuallererst eigentlich „Menschendienst“ ist.
Mose als Gesetzgeber hat seinem Volk die Gesetze und Rechtsvorschriften seines Gottes aufgetragen.
Jesus als authentischer Interpret hat die Perspektive wieder zurecht gerückt.
Paulus hat als leidgeprüfter Vermittler zwischen den beiden scheinbar unvereinbaren Gegensätzen Heiligkeit – Barmherzigkeit wortgewaltige Botschaft der Nachwelt hinterlassen.
An uns liegt es, das Wort Gottes immer wieder „Fleisch“ werden zu lassen.
Beten wir heute besonders für den jungen Mann aus dem Burgenland, der sich in Dienst nehmen lässt für den Gottes- und Menschendienst: Thomas Jakowitsch
"Gott.
Du hast uns
verschiedene Gaben geschenkt.
Keinem gabst du alles -
und keinem nichts.
Jedem gibst du einen Teil.
Hilf uns, dass wir uns nicht zerstreiten,
sondern einander dienen mit dem,
was du einem jeden gibst.
Amen."
aus dem Messbuch
© nikfai