Blick-Kontakt Nr. 6 - November 2021
Da ist er also wieder der Advent ...
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Liebe Schwestern und Brüder im Pfarrverband!
Da ist er also wieder der Advent... wie das Amen im Gebet ist er gekommen, ohnehin schon längst angekündigt durch weihnachtlich verpackte Lebkuchen, die uns seit August in den diversen Lebensmittelgeschäften angeboten wurden und durch mitunter quälende Weihnachtsmusik, die uns seit Mitte November begleitet. "Advent, Advent ein Lichtlein brennt..." Alles scheint routiniert zu sein. Adventkranz binden, Häuser und Wohnzimmer dekorieren, Christkindlmarktbesuche und Adventkonzerte. Zugegeben letztes Jahr war alles anders, aber heuer? Heuer soll es ein Advent wie immer sein. Punkt.
Doch haben wir nicht stets darüber gejammert, dass alles im Advent so wie immer ist? Haben wir uns nicht stets darüber beklagt, dass wir im
Advent nur Getriebene sind?
Ich gebe es zu: Ich freue mich auf den Advent und auf Weihnachten und ich hoffe, dass alles so wie immer ist. Vorweihnachtsstress inklusive. Ich freue mich auf dieselben Adventdekorationen die ich jedes Jahr in meinem Wohnzimmer habe und bin unglücklich, wenn ich sie nicht finde. Ich freue mich auf die Christkindlmärkte, wo man schon weiß wo welcher Stand ist und wo man was bekommt und kann mich furchtbar ärgern, wenn die Christkindlmarktbetreiber die Stände den Verkäufern anders zugewiesen haben, sodass ich sie nicht sofort finde und mein adventlicher Zeitplan ins Wanken gerät. Ich freue mich auf die Adventkonzerte mit den ewig gleichen Liedern und auf die Krippenspiele wo man jedes Wort kennt...
In einer Welt, die immer getriebener wird und sich immer schneller dreht, möchte ich zumindest den Advent so erleben wie immer. Ich möchte mich hineinfallen lassen in die Routine dieser Tage. Ich möchte mich in den Advent hineinfallen lassen und trotz der Hektik dieser Tage eintauchen in die "Stillste Zeit" im Jahr und hinter all der Routine und dem vorhandenen Stress die aufkommenden Festtagsfreude, das "Mehr" hinter all dem erkennen. Ich möchte mich - wie jedes Jahr - aufmachen und auf Weihnachten zugehen..., in Gesprächen, bei Begegnungen, bei Konzerten und bei so manchen Punsch am Christkindlmarkt... und ich möchte hinter all dem die Festtagsfreude empfinden über das Fest der Geburt des Herrn. Ich möchte aber auch und gerade in die Hektik und die Getriebenheit dieser Tage die Botschaft der Menschwerdung Gottes platzieren, sodass diese Freude, trotz aller Hektik und Routine, Tiefe bekommt...
Darum hoffe ich, dass es ein Advent sein wird wie wir ihn "immer schon" gehabt haben - mit den ewig gleichen Liedern, den vertrauten Christkindlmärkten und Lesungen, all den liebgewordenen Dekorationen und den Krippenspielen und ich freue mich heuer auch, diesen Advent mit Ihnen und Euch erleben zu dürfen. Ich freue mich auf die Begegnungen nach der Liturgie und bei dem einen oder anderen Punsch und bei vielen anderen Gelegenheiten.
Ich freue mich auf einen Advent, der uns gemeinsam einstimmen lässt auf dieses große Fest und ich danke allen von ganzem Herzen, die in den Pfarren Kleinhöflein und Oberberg diesen Weg und die nächste Zeit in besonderer Weise und mit besonderen Verantwortungsbereichen mitgestalten, seien es die Mitbrüder der Dompfarre und darüber hinaus bei so manchen Messaushilfen oder dem Pfarrteam, in besonderer Weise bei Bettina und Fred, die in den nächsten Monaten noch mehr pastoral gefordert sein werden.
Ihr/Euer
Pfarrprovisor Alexander Wessely