Allerseelen
Am Allerseelentag fand in der Pfarrkirche Kobersdorf ein Gedenkgottesdienst für alle Verstorbenen statt, die seit dem letzten Allerseelentag von uns gegangen sind und hier begraben wurden.
Bei manchen ist der Tod eines lieben Menschen erst eine kurze Zeit her und deshalb die Trauer noch ganz intensiv. Bei anderen liegt der Abschied nun einige Zeit zurück und es ist allmählich auch schon wieder etwas der Alltag eingekehrt. Und trotzdem sagen sicher alle: es ist nichts mehr so, wie es einmal war. Eine Lücke ist geblieben, seit ein lieber Mensch verstorben ist. Man spürt, dieser Mensch war auf seine Art einzigartig und liebenswert und deshalb kann auch niemand diese Lücke einfach schließen. Und in dem diese Lücke bleibt, bleibt man durch sie miteinander verbunden. Neben dem Verlust und der Leere wird vielleicht auch noch etwas anderes deutlich und man kann sagen: dieser Mensch, der gestorben ist, gehört auch weiterhin zu mir und meinem Leben, nur eben auf ganz andere Weise, was ich erst noch lernen muss. Und was sich ganz tief eingeprägt hat in unsere Seele, das wird auch bleiben. Und das verbindet uns auf geheimnisvolle Art für immer miteinander. Dietrich Bonhoeffer sagte: „Und je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer die Trennung“. Diese Erinnerung in uns zu tragen, ohne dass es weh tut, das müssen wir lernen, das ist die Arbeit der Trauer. „Aber die Dankbarkeit verwandelt die Qual der Erinnerung in eine stille Freude“.
Und diese stille Freude kann zu einem kostbaren Geschenk werden, das wir alle Zeit in uns tragen werden – ein kostbares Gut, das uns auf geheimnisvolle Weise für alle Zeit begleiten wird.