"Und er setzte die einen als Apostel ein, andere als Propheten, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer." (Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Ephesus 4,11)
Das geistliche Amt in der Kirche hat seinen Ursprung im Dienst der Zwölf, die Jesus Christus selbst "eingesetzt" hat.
Heiliger Ursprung
Markus 3,13-14: "Jesus stieg auf einen Berg und rief die zu sich, die er selbst wollte, und sie kamen zu ihm. Und er setzte zwölf ein, damit sie mit ihm seien und damit er sie aussende, zu verkünden und mit Vollmacht Dämonen auszutreiben."
Das geistliche Amt in der Kirche hat seinen Ursprung im Dienst dieser "Zwölf", die Jesus Christus selbst berufen hat.
Andere Stellen der Bibel bezeugen, dass die Apostel bewährte Christen durch Gebet und Handauflegung mit besonderen Aufgaben der Leitung und der Sorge für die Gemeinschaft betraut haben (vgl. Apostelgeschichte 6,6 u. 14,23; 1 Timotheus 4,14 u. 5,22; 2 Timotheus 1,6).
Auch die Amtsbezeichnungen "Bischof", "Presbyter" (Priester) und "Diakon" finden sich bereits im Neuen Testament. Sehr früh entwickelt sich daraus das dreistufige geistliche Amt mit geordneter Aufgabenverteilung.
Hierarchie
Hierarchie ist in unserer Zeit kein beliebtes Wort. Es schmeckt nach Herrschaft und Unterordnung. Das griechische Wort "Hierarchia" (ἱεραρχία) kann "heilige Herrschaft", aber auch "heiliger Ursprung" bedeuten. In der Kirche und ihrer Ämterordnung darf es keinesfalls ums Herrschen gehen, sondern einzig und allein um das, was in Jesus Christus seinen Ursprung hat.
Dienst im Geist Christi
Durch das Sakrament der Weihe werden auch heute Diakone, Priester und Bischöfe "ordiniert" und erhalten die jeweils für ihren Dienst nötigen geistlichen "Vollmachten".
Die Weihe signalisiert, dass das, was durch diese Dienste für die Gemeinde geschieht, im Wesentlichen nicht Menschenwerk ist, sondern von Christus kommt. Daher sollen diese Dienste auch im Geist Christi vollzogen werden:
"Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele." (Markus 10,43-45).
"Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen." (Johannes 13,13-14).
Miteinander
Bischöfe, Priester und Diakone sollen für die anderen Getauften da sein, deren Charismen und Fähigkeiten achten und fördern und mit ihnen im Geist Jesu zusammenwirken:
„Dient einander als gute Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes, jeder mit der Gabe, die er empfangen hat!“ (1. Petrus 4,10).
Denn: „Die Laien sind schlicht die riesige Mehrheit des Gottesvolkes. In ihrem Dienst steht eine Minderheit: die geweihten Amtsträger.“ (Papst Franziskus, Evangelii Gaudium 102).
Das Weihesakrament wird immer von einem Bischof gespendet. Er legt dem Weihekandidaten die Hände auf das Haupt und spricht das Weihegebet. In diesem Gebet erbittet der Bischof für den Kandidaten den Heiligen Geist.
Aus dem Weihegebet
Allmächtiger Vater, wir bitten dich, gib diesen deinen Dienern die Würde des Preistertums. Erneuere in ihnen den Geist der Heiligkeit. Das Amt, das sei aus deiner Hand, o Gott, empfangen, die Teilhabe am Priesterdienst, sei ihr Anteil für immer. So sei ihr Leben für alle Vorbild und Richtschnur.
Uns Bischöfen seien sie zuverlässige Helfer. In der Gnade des Heiligen Geistes bringe das Wort der Frohen Botschaft durch ihre Verkündigung reiche Frucht in den Herzen der Menschen, und es gelange bis an die Enden der Erde.
Welche Wirkung hat die Bischofsweihe?
Die Bischofsweihe überträgt die Fülle des Weihesakramentes, macht den Bischof zum rechtmäßigen Nachfolger der Apostel, gliedert ihn in das Bischofskollegium ein, wo er mit dem Bischof von Rom (dem Papst) und den anderen Bischöfen die Sorge für alle Kirchen teilt, und verleiht ihm die Ämter des Lehrens, der Heiligung und des Leitens.
Welche Wirkung hat die Priesterweihe?
Sie prägt dem Priester ein unauslöschliches geistliches Siegel ein, macht ihn Christus, dem Priester, gleichförmig und befähigt ihn, im Namen Christi, des Hauptes, zu handeln. Als Mitarbeiter des bischöflichen Standes ist er geweiht, um das Evangelium zu predigen, um den Gottesdienst zu feiern, vor allem die Eucharistie, aus der sein Dienst Kraft schöpft, und um der Hirt der Gläubigen zu sein.
Welche Wirkung hat die Diakonatsweihe?
Der Diakon wird Christus, dem Diener aller, gleichgestaltet. Er wird zum Dienst in der Kirche geweiht, den er unter der Autorität seines Bischofs ausübt. Er verrichtet Aufgaben im Dienst am Wort, in Liturgie, Seelsorge und Caritas.
Mit Gottes Hilfe bin ich bereit!
In all den Jahren ihres Bestehens brachte unsere Pfarre einen einzigen Priester hervor: Franz Hatzl, 1837 in Unterwaldbauern geboren, wurde 1865 geweiht. Zwischen 1870 und 1874 wirkte er auch in der Pfarre Pinkafeld.
Danken und beten wir für gute Priester und Ordensleute!